Anämie bei CED

Solltest du dich häufiger müde oder geschwächt fühlen, muss nicht zwangsweise der Stress im Alltag schuld sein. Nicht selten ist ein Eisenmangel die Ursache. Schätzungen zufolge sind in Europa 5 bis 10 % der Menschen dahingehend unterversorgt. Weltweit ist Eisenmangel die häufigste Mangelerkrankung und Hauptgrund für das Auftreten einer Anämie (Blutarmut).1 Bei Betroffenen einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED), wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, zeigen sich Eisenmangel und Anämie besonders häufig. Im Schnitt weisen 75 % der Betroffenen einen Eisenmangel auf –  wobei bei etwa jedem Dritten bis Vierten der Eisenmangel zur Bildung einer Eisenmangelanämie führt.2,3 Zu den Symptomen zählen: anhaltende Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Schwäche, Schwindel, Atemnot, Kopfschmerz, Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen oder Herzrasen.4,5

Wie Eisen deine Vitalität beeinflusst

Eisenmangel führt häufig zu Anämie und zur Schwächung des Organismus – der Grund hierfür ist schnell erklärt: Eisen ist ein wichtiger Bestandteil des Blutfarbstoffs Hämoglobin (Hb) in unseren roten Blutkörperchen. Über das Eisen im Hämoglobin transportieren die roten Blutkörperchen den für die Energiegewinnung lebenswichtigen Sauerstoff zu allen Stellen im Körper. Bei einem Eisenmangel werden nicht genügend rote Blutkörperchen gebildet. Die Sauerstoffversorgung und Energiegewinnung wird in der Folge gestört und die Vitalität sinkt – du fühlst dich müde und geschwächt.4,6

Warum gerade CED-Betroffene einen erhöhten Eisenbedarf haben

Für den bei CED häufig auftretenden Eisenmangel gibt es mehrere Gründe: Zum einen können Blutungen an den entzündeten Stellen des Darms zu einem Verlust von roten Blutkörperchen und des darin enthaltenen Eisens führen. Zum anderen kann durch den chronischen Entzündungszustand bei CED die Aufnahme von Eisen über den Darm und somit die Blutbildung gestört sein. Vor allem bei Betroffenen mit Morbus Crohn kann zudem eine mangelhafte Aufnahme der für die Blutbildung wichtigen Vitamine B12 und Folsäure als weiterer möglicher Grund genannt werden. Eine Mangelernährung aufgrund bestimmter Ernährungsweisen oder ein Einfluss von Medikamenten im Zuge der CED-Therapie kann ebenfalls zu Eisenmangel führen.4-7

Den Eisenspeicher regelmäßig überwachen und bei Bedarf auffüllen

Als CED-Betroffener solltest du das Thema Eisenmangel nicht auf die leichte Schulter nehmen und bei Auftreten zuvor genannter Anzeichen deine Eisenwerte umgehend untersuchen lassen. CED-Betroffenen wird empfohlen, ihren Eisenspeicher und Hb-Wert in einem Blutbild alle 6 bis 12 Monate überprüfen zu lassen. In Phasen aktiver Schübe sollte die Kontrolle regelmäßig vierteljährlich stattfinden.6,8

Weist das Blutbild auf eine Eisenmangelanämie hin, wird die umgehende Eisenzufuhr durch eine Eisenersatztherapie empfohlen, um die Speicher aufzufüllen und den niedrigen Hämoglobin-Wert zu normalisieren.5,7 Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder Eisentabletten zusätzlich zur Nahrung empfiehlt sich nur bei leichter Anämie bzw. einem leicht zu kontrollierenden Eisenbedarf, da das Eisen bei oral einzunehmenden Eisenpräparaten bei CED ähnlich schlecht über den Darm aufgenommen wird wie das Eisen aus der normalen Nahrung. Zudem kann die Einnahme oraler Eisenpräparate unerwünschte Nebenwirkungen wie Durchfall, Blähungen oder Übelkeit hervorrufen. Wesentlich effektiver, sicherer und nebenwirkungsärner lässt sich Eisen intravenös zuführen, weshalb bei starkem Eisenmangel und Anämie die intravenöse Eisenersatztherapie empfohlen wird.5,7,8 Solltest du weitere Infos zur Eisenersatztherapie benötigen, empfiehlt sich auch ein Blick in folgenden Artikel: Menschen mit Morbus Crohn profitieren von Eisen über die Vene

Um einem Eisenmangel vorzubeugen, solltest du zudem auf deine Ernährung und den Verzehr eisenhaltiger Nahrung achten. Hierbei empfiehlt sich ein gesunder Mix aus pflanzlichen und – in Maßen – tierischen Produkten, um auf die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlene tägliche Nahrungszufuhr für Erwachsene von mindestens 10 mg Eisen zu kommen.9 Größere Mengen an leicht verwertbarem Eisen findest du in tierischen Produkten.4,10 Auch eine Vielzahl pflanzlicher Produkte enthalten viel Eisen: Obst- und Gemüsesorten sowie bestimmte Getreide, Hülsenfrüchte oder Nüsse zählen dazu. Bestimmte Produkte wie Kaffee, Tee, Rotwein oder Cola können die Eisenaufnahme im Darm reduzieren und sollten daher nicht übermäßig konsumiert werden.10 Eine Auswahl eisenhaltiger Lebensmittel findest du im Dropdown-Menü. Weitere Infos zum Thema Ernährung bei CED bieten dir folgende Artikel: CED und Ernährung und CED und vegetarische Ernährung

Liste des Eisengehaltes einiger Lebensmittel

Eisengehalt in mg / 100g essbarem Anteil11

Trotz einer ausgewogenen Ernährung kann ein Eisenmangel, gerade in der Schubphase, jederzeit auftreten. Sprich mit deinem Arzt, wenn du vermutest einen Eisenmangel zu haben. Auch das weitere therapeutische Vorgehen bei einer diagnostizierten Anämie sollte eng mit deinem Behandler abgestimmt werden. Also, achte auf deinen Eisenspeicher – für mehr Vitalität im Alltag.