Die Diagnose Verstehen – Morbus Crohn

Die Symptome bei Morbus Crohn

Morbus Crohn macht sich vor allem durch Bauchschmerzen und Durchfälle bemerkbar. Diese können am Anfang nur leicht, später von wechselnder Intensität, außerdem meistens diffus und oft krampfartig sein. Das kann sich aber von Patient zu Patient sehr unterschiedlich darstellen. Die Schmerzen befinden sich in der Regel im rechten Unterbauch, sind jedoch auch vom betroffenen Darmbereich abhängig.

Typische Symptome bei Morbus Crohn sind:

 

  • Bauchschmerzen

  • Durchfälle

  • Gewichtsverlust

  • Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue)

  • Schwäche

  • Übelkeit und Erbrechen

Die Symptome beginnen bei Morbus Crohn meistens schleichend, können aber auch schnell und dramatisch einsetzen. Manche Patienten klagen ausschließlich über Allgemeinbeschwerden, wie z. B. Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit oder Schwäche. Andere Patienten leiden jedoch nicht nur unter normaler Schwäche und Müdigkeit, sondern unter einer sogenannten Fatigue. Fatigue ist eine krankhafte Erschöpfung, die nicht durch Erholungsmechanismen wie Schlaf oder Ruhe verschwindet. Sie ist viel stärker ausgeprägt als die normale Müdigkeit, die jeder von uns kennt.

Krankheitsanzeichen außerhalb des Magen-Darm-Trakts

Einige Morbus-Crohn-Patienten haben sogenannte extraintestinale Manifestationen, also Symptome außerhalb des Darms. Extraintestinale Symptome können Monate bis Jahre vor der Darm-Symptomatik auftreten. Sie können sich zurückbilden, wenn Morbus Crohn als Grunderkrankung behandelt wird.

Häufige extraintestinale Manifestationen sind

  • Gelenkschmerzen u. Gelenkentzündungen

  • Schmerzhafte Hautveränderungen, herdförmige Hautrötungen

  • Entzündungen des Auges

  • Entzündungen der Gallenwege

Begleiterscheinungen bei Morbus Crohn

Die chronisch anhaltende Entzündung im Darm kann nach einer gewissen Zeit verschiedene Komplikationen mit sich bringen, wie z. B. Darmwandverengungen (Stenosen) oder sogar Darmverschluss. Bemerkbar machen können sich diese Komplikationen durch Verstopfungen und Blähungen sowie krampfartige Bauchschmerzen.

Häufige Komplikationen sind:

  • Stenosen (Darmwandverengungen)

  • Verstopfungen mit Blähungen und krampfartige Bauchschmerzen

  • Fisteln und Abszesse

Stenosen des Darms

Stenosen sind Verengungen der Darmwände, ausgelöst durch die Entzündungsaktivität des Morbus Crohn.

Perianale Fisteln (Analfisteln)

Bei Morbus Crohn können auch Fisteln, d.h. pathologische, röhrenförmige Verbindungen zwischen dem Darm und anderen Organen oder der Körperoberfläche, auftreten – zum Beispiel zwischen Darm und Geschlechtsorganen oder Darm und Harnblase. Bei einer Manifestation des Morbus Crohn kann es ebenfalls zur Fistelbildung im Analbereich kommen, man spricht dann von perianalen Fisteln.

Seltener sind Fisteln in die freie Bauchhöhle hinein. Es können sich auch andere perianale Veränderungen ausbilden, die sich z. B. in kleinen schmerzhaften Einrissen oder durch Abszesse (Eiterherde) am Darmausgang bemerkbar machen.

Weitere Beschwerden und Risiken bei Morbus Crohn

Nährstoff-und Vitaminmangel

Patienten mit Morbus Crohn leiden häufiger unter Nährstoff- und Vitaminmangel als gesunde Menschen1 - besonders, wenn der Dünndarm betroffen ist oder evtl. im Rahmen einer Operation teilweise entfernt wurde. Denn viele Vitamine werden über den Dünndarm aufgenommen. Eisenmangel kann u. a. auch die starke Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue) erklären, unter der ein Teil der Betroffenen von Morbus Crohn leidet.2

Darmkrebsrisiko bei Morbus Crohn

Patienten mit Morbus Crohn haben ein leicht erhöhtes Risiko, ein Dickdarmkarzinom (eine Form von Darmkrebs) zu entwickeln. Durch die chronische Entzündung im Darm und parallel ablaufenden Heilungsvorgängen findet ein permanent erhöhter „Zellumsatz“ statt, d. h. es teilen sich mehr Zellen der Darmschleimhaut als üblich. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum hinweg, scheint sich damit das Risiko, dass auch bösartige und sich vermehrende Tumorzellen entstehen, zu erhöhen.

Depressionen

Bei jeder chronischen Erkrankung besteht das Risiko einer begleitenden depressiven Erkrankung, die sowohl durch die Erkrankung selbst als auch durch die Sorge um die eigene Zukunft und Gesundheit ausgelöst werden kann. Etwa 10 % - 20 % der Patienten mit Morbus Crohn leiden unter Depressionen.3,4,5