Haarverlust bei CED

Hast du das Gefühl deine Haare werden lichter. In der Bürste beim Kämmen oder im Abfluss nach dem Duschen sammeln sich häufiger Haare? Wenn ja, muss dies kein Zufall sein oder daran liegen, dass du kürzlich wieder ein Jahr älter geworden bist. Ein zunehmender Haarverlust kann in Zusammenhang mit deiner chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) oder deren Therapie stehen.1 Wir geben dir Tipps was du dagegegen tun kannst.   

Haarige Angelegenheit – Haarverlust bei CED

Die Aufgabe unserer Haarwurzeln ist es, stetig neues Haar zu bilden und nachwachsen zu lassen. Die äußerst teilungsaktiven Haarwurzelzellen benötigen hierfür eine konstante Versorgung mit wichtigen Mineralien und Spurenelementen, wie etwa Eisen, Zink und Selen sowie bestimmten Vitaminen, wie Biotin und Folsäure. Bei Betroffenen einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, können die Haarwurzeln aufgrund eines häufig niedrigeren Nährstoffgehalts im Blut vermehrt unterversorgt sein.2-6 Mikronährstoffe können mitunter nicht in ausreichendem Umfang über den Darm aufgenommen werden. Aufgrund von Durchfällen, vor allem in aktiven Schubphasen, werden diese zudem vermehrt ausgeschieden – das Resultat kann ein zunehmender Haarausfall sein.4 Wenn du mehr zum Thema „Nährstoffmangel bei CED“ wissen möchtest, empfehlen wir dir den Artikel CED: Risiko für leeren Nährstoffhaushalt sowie Nährstoffspeicher geleert: Unter- und Mangelernährung bei CED 

Eine mangelhafte Nährstoffversorgung muss jedoch nicht der einzige Grund für Haarverlust sein. Womöglich kann auch deine CED-Therapie damit in Verbindung gebracht werden: Bestimmte entzündungshemmende Medikamente können sich nachteilig auf das Wachstum deiner Haarwurzelzellen auswirken und als Nebenwirkung in einzelnen Fällen sogar zum Ausfall von Haaren führen.2,7,8 Auch gilt der Einfluss eines veränderten Immunsystems – wie etwa im Falle Immunerkrankungen wie CED – als mögliche Ursache eines gestörten Haarwachstums.9

Was tun gegen den Haarverlust?

Hast du das Gefühl, in letzter Zeit vermehrt Haar zu verlieren oder dass sich lichte Stellen bilden? Dann solltest du dich mit deinem Arzt in Verbindung setzen. Denn nur, wenn man rechtzeitig gegen den Haarverlust vorgeht, kann er sich stoppen lassen! Mit deinem Arzt kannst du den Ursachen des Haarverlusts auf den Grund gehen und das weitere Vorgehen besprechen. Über regelmäßige Kontrollen deines Blutbilds kann beispielsweise deine Nährstoffversorgung überprüft werden. Auch kann die Analyse deines Haares wichtige Hinweise über die ausreichende Versorgung mit z.B. Mineralien und Spurenelementen liefern.10 Wird ein Nährstoffmangel bei dir festgestellt, so hast du die Möglichkeit, in Abstimmung mit deinem Arzt, deine Speicher über die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und Ersatzpräparaten wieder aufzufüllen. Es werden verschiedene Vitamin-, Eiweiß- und Mineralien-Ersatzpräparate zur Stärkung des Haarwachstums angeboten.3,8 Auch ein Eisenmangel kann Haarausfall fördern – alles Wissenswerte zum Thema Eisenmangel bei CED findest du hier

 

Sollte es sich herausstellen, dass es sich bei deinem Haarverlust um eine Nebenwirkung deiner CED-Behandlung handelt, so kann in Abstimmung mit deinem Arzt und unter Berücksichtigung aller therapierelevanter Aspekte geprüft werden, ob eine Therapieumstellung in Erwägung gezogen werden sollte.1

Durch das vorsorgliche Achten auf deine Nährstoffspeicher und mögliche Veränderungen nach Start deiner Therapie, sollte einem gesunden Haarwachstum nichts im Wege stehen. Kommen diese Maßnahmen allerdings zu spät und der Haarverlust ist bereits fortgeschritten, musst du deswegen nicht verzagen – einen schönen Menschen entstellt nichts ;) Solltest du dich mit dem Haarverlust jedoch nicht wohl fühlen, so bieten sich heute mit den Möglichkeiten zur Haartransplantation sowie der Meso- & PRP-Therapie eine Fülle von immer ausgereifteren Methoden, mit denen sich Haar wiederherstellen lässt.