Darmbakterien bei CED Erkrankung

Man kann es sich nur schwer vorstellen, aber unser Darm ist das zu Hause von mehreren Billionen Bakterien. In ihrem Zusammenleben bilden die Darmbakterien ein eigenes ausbalanciertes Ökosystem, welches sich in vielerlei Hinsicht auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden auswirkt. Entscheidend hierbei ist die Zusammensetzung der Darmflora. Betroffene einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa weisen häufig eine veränderte Zusammensetzung ihrer Darmflora und eine geringere Vielfalt an Darmbakterien auf. Mehr zur sogenannten Dysbiose der Darmflora bei CED erfährst du hier.

Von „eher positiven“ und „eher negativen“ Darmbakterien

Der Mensch profitiert in vielerlei Hinsicht von seinem „Ökosystem Darm“, sowie auch den darin lebenden Bewohnern. Geschützt und mit ausreichend Nahrung versorgt, fühlen sich Bakterien unter den wohltemperierten Bedingungen des Darms pudelwohl. Was sie darüber hinaus sonst noch tun, kannst du hier noch einmal nachlesen. 

Ca. 99 % aller Darmbakterien gehören zu den vier großen Bakteriengattungen Firmicutes, Bacteroides, Proteobacteria und Actinobacteria. Den Großteil machen bei gesunden Menschen mit etwa 65 % Bakterien der Gattung Firmicutes und mit ca. 20 % der Gattung Bacteroides aus. Bei CED-Betroffenen ist der Anteil dieser Bakterien häufig niedriger und es finden sich vermehrt Bakterien der Gattungen Proteobacteria und Actinobacteria.

Nachfolgende Darstellung stellt dir eine Auswahl von Bakterien deiner Darmflora vor.

Das Gleichgewicht wiederherstellen – eine gesunde Darmflora fördern

Ob eine veränderte Darmflora Ursache oder Folge der CED ist, konnte in Studien bislang nicht zweifelsfrei belegt werden – Wissenschaftler halten beides für möglich. Es gibt jedoch Hinweise, dass du mit einer ausgewogenen Ernährung, zu der auch ein ausreichender Verzehr von Obst und Gemüse gehört, eine gesunde Darmflora fördern kannst.. Auch durch den Verzehr präbiotischer Nahrung kannst du die Vermehrung „eher positiver“ Bakterien fördern. Unter dem Begriff Präbiotikum versteht man bestimmte Lebensmittelbestandteile, die die Darmgesundheit verbessern sollen. Präbiotika, wie zum Beispiel Inulin oder Fructan, sind für Bakterien verdauliche Kohlenhydrate und eine willkommene Nahrungsgrundlage für deine Darmflora. Größere Mengen Präbiotika findet man beispielsweise in Chicorée, Zwiebeln, Weizen, Bananen oder Artischocken. Auch die Einnahme von Probiotika kann deine Darmflora unterstützen. Als Probiotika bezeichnet man lebende Mirkrooganismen, die unmittelbar im Darm wirken und bei ausreichendem Verzehr einen gesundheitlichen Vorteil bringen sollen. Zu den probiotischen Lebensmitteln zählen etwa Milch und Milchverarbeitungsprodukte wie Joghurt, Quark oder Käse. Zudem kann die Einnahme probiotischer Präparate als Nahrungsergänzungsmittel zusätzlichen Schutz bieten. In Studien konnte etwa gezeigt werden, dass mit bestimmten probiotischen Bakterienkulturen wie E.coli Nissle 1917, Lactobacillen oder Bifidobakterien die Remissionsphase von Betroffenen einer Colitis ulcerosa erhalten werden konnte. Wenn du gerne noch mehr Tipps erhalten möchtest, wie du deinen Darm pflegen kannst, sprich bitte deinen behandelnden Arzt darauf an. In akuten Schubphasen gelten andere Verzehrsempfehlungen als in der Remission, dazu hatten wir hier schon einmal berichtet. 

Bitte sprich dich auch hierzu unbedingt mit deinem Arzt ab.